Ein historischer Tag für Steinheim
Spatenstich für das Wärmenetz
„Das Steinheimer Wärmenetz hat Symbolcharakter für ganz Deutschland“ davon ist Anselm Laube, Geschäftsführer der Ludwigsburger Energieagentur (LEA), überzeugt. Beim symbolischen Spatenstich am 14. Februar 2025 nahe der Heizzentrale des Schulzentrums bei der Riedhalle betonte er: “Wir gestalten hier ein echtes Leuchtturmprojekt mit großer Signalwirkung für die Wärmewende.” Das Steinheimer Wärmenetz arbeitet mit vergleichsweise niedrigen Vorlauftemperaturen von 55 bis 60 °C. Die Wärme dazu wird zum großen Teil aus lokalen erneuerbaren Energien stammen, erzeugt von einer Solarthermieanlage, einer Wärmepumpe sowie zwei Holzhackschnitzel-Kessel. Das Besondere an diesem Projekt: Durch niedrigere Temperaturen als in klassischen Fernwärmenetzen üblich werden die erneuerbaren Energien möglichst effizient genutzt.
Die Bauarbeiten starteten am 17. Februar
Für Bürgermeister Thomas Winterhalter ist der Spatenstich ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Wärmewende in Steinheim: „Wir schaffen eine zukunftsweisende Infrastruktur, die unsere Stadt nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Brennstoffen macht.“ Einen Überblick über die anstehenden Bauarbeiten der Firmen Schütt Tiefbau aus Bietigheim-Bissingen und Schäfer Rohrnetzbau bot Stephan Retter, Erster Beigeordneter und Amtsleiter Finanzen & Organisation: „Die Arbeiten beginnen am 17. Februar 2025 zeitgleich an zwei Punkten im Quartier: im Osten in der Beethovenstraße und im Westen in der Zeppelinstraße. Danach folgt der Ausbau in der nördlichen Benzstraße, bevor die Dieselstraße bis zur Benzstraße erschlossen wird.“ Für jeden Abschnitt sind mehrere Wochen Bauzeit eingeplant. Dabei können auch noch Kurzentschlossene im Quartier vom Wärmenetz profitieren. Wer im Quartier wohnt und sich noch nicht für einen Anschluss an das Wärmenetz entschieden hat, sollte jetzt die Chance nutzen und sich beraten lassen, denn die Kosten für einen späteren Anschluss an das Wärmenetz werden erheblich höher sein.
Bauzeit soll so kurz wie möglich gehalten werden
Geplant ist eine rollierende Bauweise. Das bedeutet, dass der Tiefbautrupp nach dem Ausheben des Grabens im ersten Abschnitt gleich im zweiten Abschnitt weiterarbeitet, während parallel dazu im ersten Bereich die Rohre verlegt werden. Die Hausanschlüsse werden zeitgleich durch eine weitere Kolonne erstellt. So kann die Bauzeit in den einzelnen Abschnitten so kurz wie möglich gehalten werden. Die Stadt informiert auf der Website, Crossiety und im Amtsblatt über die erforderlichen Verkehrsmaßnahmen, Umleitungsstrecken werden ausgeschildert. Direkt von der Baumaßnahme betroffene Anwohner:innen erhalten zudem eine Postwurfsendung des Bauunternehmens, in der der Bauablauf erklärt und Ansprechpersonen für die Baumaßnahme genannt werden.
Sollten Sie Fragen zu den Tiefbauarbeiten haben, können Sie sich gerne an die Firma Schütt Tiefbau wenden unter Tel.: Telefonnummer: 07142 63 700 (erreichbar Mo-Fr 7:30-16:30 Uhr) oder per E-Mail an steinheim(@)schuett-tiefbau.com.
Für Fragen zum Anschluss an das Wärmenetz können Sie sich an Sanierungsmanager Florian Kamp wenden unter Tel.: Telefonnummer: 07144 263 249 oder per E-Mail an beratung(@)waermenetz-steinheim.de.
Ein großes Dankeschön an alle Projektpartner
„Das Wetter heute zeigt, wie wichtig das Wärmenetz ist“, kommentierte Stephan Retter den leichten Schneefall bei Temperaturen um den Gefrierpunkt beim Spatenstich und dankte gemeinsam mit Thomas Winterhalter allen am Projekt Beteiligten für die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit: der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) als kompetenten und verlässlichen Kooperationspartner, dem Geschäftsführer der LEA, Anselm Laube sowie seinem Kollegen Raphael Gruseck, dem heutigen Mit-Geschäftsführer der Wärmenetz Steinheim GmbH, Florian Kamp, dem Sanierungsberater der LEA, dem Steinheimer Gemeinderat, der das Projekt mit großer Geschlossenheit unterstützt und die notwendigen Mittel bewilligt hat, der städtischen Klimaschutzmanagerin Rebecca Roller, den Bauunternehmen sowie den mehreren Hundert Bürgerinnen und Bürger, die in den Mehrfamilien-, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser wohnen, die an das Wärmenetz angeschlossen werden.
Millionenschwere Förderung vom Bund
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit 6,6 Millionen Euro das Wärmenetz. Thomas Winterhalter ordnete diese Zahl ein: „Die Höhe der Fördersumme macht deutlich, welch große Bedeutung dieses Projekt für unsere Stadt hat. Es stellt aktuell und auch historisch gesehen die größte Investition in unsere Infrastruktur dar.“ Rückblickend auf die lange Vorbereitungszeit für diesen Tag betonte Thomas Winterhalter: „Unser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, guter Zusammenarbeit und einer klaren Vision. Es war ein langer, aber erfolgreicher Weg – kein Spaziergang, eher eine anspruchsvolle Bergtour!“
Rückblick und Ausblick: Auf dem Weg zur Klimaneutralität
2019 wurde die erste Projektskizze beim BMWK eingereicht. Nach der positiven Prüfung und dem Beschluss des Gemeinderats stellte die Stadt Steinheim 2020 den Förderantrag, 2021 erfolgte die Zusage. 2022 wurde die „Wärmenetz Steinheim GmbH“ gegründet, die städtische Tochtergesellschaft koordiniert seitdem den Ausbau und wird das Wärmenetz künftig betreiben. An der Spitze stehen Raphael Gruseck als technischer sowie Stephan Retter als administrativer Geschäftsführer. Mit dem Spatenstich im Februar 2025 beginnt die Bauphase, die die Stadt Steinheim dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung und der Klimaneutralität bis 2035 ein wichtiges Stück näherbringt.